Jeder Trottel kann einen Käfer zertreten, aber alle Professoren dieser Welt können keinen erschaffen!

Diese Aussage ist mir zufällig in die Hände gefallen. Leider konnte ich nicht herausfinden, welcher weise Mensch sie getätigt hat. Es muss jemand gewesen sein, dem der unschätzbare Wert von Tieren klar war. Leider gibt es so viele Menschen, die achtlos Tieren gegenüber sind. Nun ja, es muss ja auch nicht jeder Mensch ein Tierliebhaber sein. Menschen sind nun mal unterschiedlich und das ist auch gut so. Und genauso wie wir das zu akzeptieren haben und eigentlich auch schätzen sollten, sollten wir auch akzeptieren und schätzen, dass es auch noch andere Mitgeschöpfe auf dieser Erde gibt. Oft wird uns weis gemacht, dass wir Menschen die intelligentesten Lebewesen der Erde sind. Diese Meinung wage ich sehr zu bezweifeln! Stimmt, von Menschen wurde sehr vieles geschaffen das nicht mehr weg zu denken ist. (Viele) Menschen können ganz bewußt ihr Gehirn einsetzen, darüber nachdenken was sie tun wollen und was die Folgen davon sind. Menschen können bewußt Entscheidungen treffen und neue Dinge erfinden. Aber alles wirklich Wichtige im Leben verlernen wir doch meistens im Laufe des Erwachsenwerdens.

 

"Viele, die ihr ganzes Leben auf die Liebe verwendeten,

können uns weniger über sie sagen als ein Kind,

das gestern seinen Hund verloren hat."
(Autor unbekannt)

 

Wenn wir uns die Zeit nehmen und mit voller Aufmerksamkeit Tiere beobachten, dann können wir sehr vieles lernen. Schon alleine durch das Zusammenleben mit unseren Haustieren, ist mir oft so vieles klar geworden. Unsere Tiere sind nicht nachtragend. Wie oft schon hatten wir in der einen Minute eine Konfliktsituation mit zB. einem unserer Hunde. Und wenn wir uns selbst nicht im Wege stehen, ist es möglich schon in der nächsten Sekunde wieder ein Herz und eine Seele zu sein. Tiere spüren so viel und können so vieles bewirken. Wir müssen uns nur die Zeit nehmen und es zulassen. Vor ein paar Tagen war Abby - wie so oft - mit mir in der Arbeit. Eine Dame ist zu uns ins Büro gekommen, wir kennen sie schon lange und sie ist immer sehr verschreckt und hat Angst alleine gelassen zu werden. Sie spricht sehr wenig und setzt von sich aus kaum Aktionen. Abby wurde gerade von einer anderen Dame ausgiebig gestreichelt. Auf einmal ist sie von dieser Dame weg und zu der verunsicherten Frau hin gegangen. Sie hat sich auf ihre Hinterbeine gestellt und hat die Vorderbeine auf die Knie der Frau gestellt. Kurz haben die beiden sich angesehen, bis Abby mit ihrem Kopf angefangen hat, sich unter die Hände der Frau zu arbeiten. Die Frau hat dann ihre Hand bewegt und Abby gestreichelt und hat zufrieden gelächelt...

 

"Kein Psychiater der Welt kann es mit einem kleinen Hund aufnehmen,
der einem das Gesicht leckt."

(Autor unbekannt)

 

Tiere können uns so vieles geben. Dabei vergessen manche, dass auch wir den Tieren sehr vieles geben können und müssen. Wir Menschen haben die Welt so verändert, dass Tiere oft ihren Platz verloren haben. Tiere werden gequält und missbraucht. Tiere werden von Menschen nach Hause geholt und dann wieder abgeschoben weil sie vielleicht lästig waren. So als wären sie ein Stück Holz, das man sich nach Hause holt weil es schön ausschaut und das man wieder wegwirft, wenn es überflüssig geworden ist. Ich sehe es als Pflicht von uns Menschen, sich um andere Lebewesen zu kümmern, die unsere Hilfe brauchen. Das können andere Menschen sein, die Hilfe brauchen. Das können Kinder sein, es können Wildtiere sein oder Tiere die um uns herum sind. Jeder Mensch hat andere Interessen und Vorlieben. Es kann nicht besser oder schlechter sein, wenn sich die Einen für kranke Menschen einsetzen oder die anderen für die Erhaltung von Natur. Die Einen spenden hin und wieder für einen guten Zweck, andere setzen sich selbst großen Gefahren aus um vielleicht Wale zu retten.

 

Wir haben uns vor langer Zeit dazu entschieden, unser Leben mit Tieren zu verbringen und ihnen ein möglichst schönes Leben zu bieten.

Und so hat alles angefangen

Als Martin zu Hause ausgezogen ist und eine eigene Wohnung bekommen hat, waren wir noch nicht ganz so weit, zusammen zu ziehen. Aber er wollte auch nicht ganz alleine einziehen und wir haben überlegt, wer sein Mitbewohner sein konnte. Und so sind wir auf "die Maus" gekommen. Eingezogen sind 5 lustige Wüstenrennmäuse. "Boss" war eine graubraune Maus, aber er hatte es in sich, er war sofort und bis zum Schluss immer der wahre Boss im Rudel. Elvis und Hank waren schwarz/weiß und besonders schön, auch sehr interessiert und quirlig. Wenn es Streit gab, waren sie gleich dabei. Sigi war beinahe das Ebenbild von Boss, aber er hat sich ganz anders verhalten, hat alles dazu beigetragen, dass Ruhe im Rudel ist. Er war auch bis zum Schluss der beste Freund von Fritz. Fritz war eine ganz besondere Maus. In der Tierhandlung haben wir ihn geschenkt bekommen weil er verletzt war - durch die anderen Mäuse in dem Gehege. Er hat ziemlich verwüstet ausgeschaut, voller verkrusteter Wunden. Er hat sich gut erholt bei uns und hat sich am Ende als der Robusteste herausgestellt. Er hat von allen Fünf am längsten gelebt und ist ein paar Monate nach seinem besten Freund Sigi im Alter von über vier Jahren in seinem Bettchen eingeschlafen.

Mit der Bande haben unsere Tiergeschichten begonnen und mit ihnen ist uns klar geworden, wie hochinteressant es ist, kleine Nager zu beobachten - ihr unglaubliches Sozialvehalten, ihr geschäftiges Treiben wenn sie genügend Abwechslung haben, ihr Zutrauen wenn man ruhig und geduldig sein kann, ihre liebenswerte Art!

Clarence erweitert die Männer-WG

Ein paar Monate nach dem Einzug von Martin und den Mäusen in die Wohnung, haben wir beschlossen zusammen zu ziehen. Wir waren schon dabei, alle Vorbereitungen zu treffen. An einem Wochenende, das wir zusammen verbracht haben - es war am 1. Dezember 2002 - sind wir zum Christkindlmarkt gefahren. Auf dem Heimweg sahen wir eine überfahrene Katze auf der Strasse liegen. Wir wollten stehen bleiben, um die vermeintlich tote Katze von der Strasse zu holen, plötzlich hat sie sich ganz leicht bewegt. Diesen Moment werden wir wohl nie vergessen. Die Katze war offensichtlich schwerst verletzt, hat geröchelt, war blutüberströmt und lag aber fast regungslos da. Niemand hatte Hoffnung, dass der Arme das überleben könnte. Ein vorbeifahrendes Auto hielt an und der Fahrer hat uns gesagt, wir sollen den Jäger holen, der in der Nähe wohnt, um die arme Katze schnell zu erlösen. Zum Glück war der Jäger nicht daheim! Wir überlegten nicht mehr lange, packten die verletzte Katze ein und fuhren zum nächsten Tierarzt. Nachdem es aber ein Sonntag war, war das nicht ganz so einfach. Obwohl eine Notrufnummer an der Tür angeschlagen war, war der Tierarzt nicht bereit wegen einer überfahrenen Katze herzukommen. Also sind wir zum nächsten Tierarzt weiter gefahren und hatten Glück. Er konnte uns nicht sagen, ob die Katze es überleben würde, aber er würde sein Bestes tun - wir mussten sie natürlich dort lassen. Ca. eine Woche später konnten wir unseren Clarence abholen. Er hatte überlebt - er hatte ein schweres Schädel-Hirn-Trauma, einen Kieferbruch, eine Pfote war gebrochen, er musste mehrmals operiert werde, er hatte großes Glück... Natürlich hatten wir noch versucht, seine Besitzer ausfindig zu machen, was uns nicht gelungen ist. Also war klar, wir werden sämtliche Behandlungskosten übernehmen und Clarence wird in Zukunft bei uns wohnen. Und so ist er ca. 1 Monat vor Karin in die NOCH Männer-WG eingezogen und hat unser Leben so sehr bereichert.

Clarence beim Lümmeln auf dem Balkon

Wilma zieht ein

Als wir wieder mal in der Tierhandlung waren um für die Mäuse eine Erweiterung ihres Reviers zu besorgen, haben wir uns neu verliebt. Eine ganz tapfere Hamstermama hat hinter Glasscheiben ganz bemüht ihre Babies versorgt und irgendwas hatte sie an sich... Wir haben vereinbart, dass wir sie gleich abholen, nachdem ihre Babies sie nicht mehr brauchen. Das ist auch mit der Zeit zusammen gefallen, als wir schon geplant hatten, ins Haus um zu ziehen. Dort würde es dann ein Nagerzimmer geben, in dem die Kleinen nicht mehr ein lebender Fernseher für Clarence sein würden und dort war dann ja auch noch genug Platz für unsere Wilma. Sie war eine ganz süße, goldfarbene Goldhamsterdame - sie hatte unser Herz im Sturm erobert.

Wilma war nach den Mäusen das letzte Tier, das wir aus einer Tierhandlung geholt haben. Heute würden wir diese Form der "Tiervermittlung" nicht mehr fördern. Es muss für jedes Tier - egal ob das ein Hund, eine Katze, ein Kaninchen oder "nur" eine kleine Maus oder ein Hamster ist - schrecklich sein, in einer Tierhandlung leben zu müssen. Täglich kommen fremde Menschen, starren sie an, fassen an die Scheiben. Sie werden aufgeweckt und aus ihren Nestchen geholt, wenn sie von möglichen Käufern angesehen werden wollen. Wie soll ein Lebewesen so je zur Ruhe kommen. Dann natürlich das helle Licht wie es in einem Geschäftslokal üblich ist, damit die Kunden alles gut sehen können.

Damals wussten wir es nicht besser. Wir möchten natürlich die Zeit mit unseren ersten Nagern auch nicht missen, es war eine sehr schöne Zeit. Und trotzdem hat sich danach alles geändert.

Wilma beim Hamstern

Auf den Hund gekommen

Ein wichtiger Teil in unserem Leben war Jackson, auch wenn er nicht bei uns gelebt hat. Martin, sein Bruder und seine Schwägerin haben ihn gemeinsam aus dem Tierheim geholt und sich auch gemeinsam um ihn gekümmert - als sie noch zusammen gewohnt haben. Später ist Jackson mit den beiden weggezogen, war aber nach wie vor oft bei uns zu Besuch oder zur Beaufsichtigung. Eines Tages sind die Drei zu einer Wanderung aufgebrochen und zu viert wieder zurück gekommen. Ein streunender Hund hatte sich ihnen angeschlossen. Nach einigem Bemühen konnten sie zwar seinen Wohnort ausfindig machen, aber die Besitzerin legte keinen großen Wert drauf, dass er weiterhin bei ihr wohnte. Und so ist er mit der Familie von Jackson mit gekommen.  Bald stellte sich heraus, dass er auf Dauer aber dort nicht bleiben konnte, die beiden großen Hunde waren neben Arbeit und Hobbies kaum zu bewerkstelligen. Und so wurde aus dem streunenden Hund UNSER Jimmy. Wenn es so etwas wie Schicksal gibt, dann war es eine glückliche Fügung des Schicksals. Dass Jimmy zu uns gekommen ist und wir all die schönen Jahre mit ihm verbringen durften, war ein wunderschönes Geschenk des Lebens.

Mit Jimmy hat unser Leben mit Hunden begonnen. Er war der Erste, von ihm haben wir so vieles gelernt, er hat das Feuer entfacht, das Gefühl, ohne einen Hund nicht mehr leben zu wollen. Auch nach seinem Tod, ist Jimmy nach wie vor immer präsent. Das Leben mit Jimmy war ein ganz besonderer Abschnitt unseres Lebens!

Herbert, die Brieftaube

Herbert hat den Überblick

Eines Tages ist in der Arbeit von Karin eine Taube gelandet und konnte offensichtlich nicht mehr wegfliegen. Martin hat sie abgeholt und zum Tierarzt gebracht. Ein Flügel war gebrochen und wurde geschient. Natürlich kümmerten wir uns so gut es ging um die Taube. Nachdem die Schiene abgenommen wurde, übte Martin täglich mit ihr - in der Hoffnung der Flügel wäre vollständig geheilt. Leider Fehlanzeige. Eine weitere Untersuchung hat ergeben, dass offensichtlich ein Nerv durchtrennt war und die Taube nie wieder fliegen würde können. Also besorgten wir einen Stall, in dem unser Täubchen auch in der Nacht geschützt war. Tagsüber hatte er (wie sich herausstellte war es ein Täuberich) den ganzen Garten zur Verfügung, was er auch sehr gut nützte. Bald schon war er aus unserem Garten nicht mehr weg zu denken, er war ganz schnell ein Teil unserer Familie geworden.

Nachdem wir ausführlich nachgelesen hatten, dass Stadttauben Vorfahren der früheren Brieftauben waren, war der Name schnell gefunden. Der Briefträger in der Arbeit hatte sicher nichts dagegen, dass wir unseren Herbert nach ihm benannten...

Und so verbrachte Herbert die letzten fünf Jahre seines Lebens mit uns.

Zuwachs im Garten

Wir waren zu Besuch auf einem Bauernhof, auf dem auch Kaninchen gehalten wurden. Es gab Junge und sie waren so süß. Eines davon war sehr zutraulich und ließ sich liebend gerne streicheln. Schlimm nur, dass die Zukunft der Kleinen nichts besseres versprach, als im Kochtopf zu landen. Als überzeugte Vegetarier versuchten wir, diese Tatsache zu verdrängen und fuhren wieder nach Hause. In den nächsten Tagen mussten wir aber immer wieder an die kleine schwarze Kaninchendame denken, die unser Herz an diesem Tag erobert hatte. Wir fingen an, über die Haltung von Kaninchen zu recherchieren und fanden schnell einen tollen Platz für das Gehege - im Garten unter dem Ahornbaum. Als alle Vorbereitungen beendet waren, holten wir unsere beiden Lieblinge Salma und ihren Bruder Winslow ab, die beiden sollten nicht geschlachtet werden sondern ein kaninchengerechtes Leben führen - das war der Beginn der Kaninchenära in unserem Garten.

Dadurch, dass wir die Beiden von klein auf bei uns hatten, waren sie sehr zutraulich. Sie reagierten schnell auf uns, wenn wir uns mit ihnen beschäftigten. Regelmäßig durften sie auch im Garten herumrennen, wenn sie Angst hatten, rannten sie schnell wieder in ihr Gehege zurück. Aber auch wenn wir wollten, dass sie wieder zurück in ihre Gehege gehen war das klein Problem. Wir stupsten sie ganz leicht am Hinterteil und schon wußten sie, dass es wieder "nach Hause" geht. Sehr bald schon war es, als wären sie schon immer ein Teil unseres Lebens gewesen.

Turtle Crossing

Bruce war immer sehr menschenbezogen

In den regelmäßigen Besuchen auf der Homepage des Tierheims ist mir aufgefallen, dass schon seit längerem eine Griechische Landschildkröte auf einen neuen Platz wartete. Wir machten uns Gedanken, warum es offensichtlich nicht einfach war, ein neues Zuhause für sie zu finden. Wir machten uns kundig und erfuhren, dass es nicht sehr aufwändig ist, eine Schildkröte zu halten - wenn man die Grundbedingungen geschaffen hat. Platz in unserem Garten hatten wir noch und so war die Entscheidung getroffen und Bruce zog nach den nötigen Vorbereitungen bei uns ein.

Bruce war so zutraulich, er kam sofort angerannt (und macht das natürlich noch immer) wenn er uns irgendwo gehört hat. Er läuft hinter uns her, mag auch kleine Streicheleinheiten auf seinem Köpfchen. Nachdem wir vorher nie wirlich näher mit Reptilien zu tun hatten, hat uns das sehr verwundert. Und es war für uns sehr ungewöhnlich aber auch wunderschön, ein Tier ohne Fell zu streicheln. Seine Beinchen sind wie kleine Elefantenbeine und faszinieren mich nach wie vor oft. Bruce hat uns eine ganz neue und sehr spannende Welt eröffnet. Er wurde schnell ein sehr wichtiger Teil unseres Lebens.

Verstärkung für Jimmy - Barney zieht ein

Barney und sein unwiderstehlicher Blick

In den letzten Jahren war immer wieder mal Thema zwischen uns, ob wir uns einen zweiten Hund holen sollten. Vieles sprach dafür, vieles sprach dagegen. Mal beschäftigten wir uns mehr damit und dann wieder weniger. Auf einmal sprachen wir immer mehr und immer intensiver darüber. Wir checkten alle Rahmenbedingungen, überlegten ob wir in unseren Alltag einen zweiten Hund integrieren konnten, ob wir zwei Hunden gerecht werden konnten, nahmen Kontakt mit einer Hundesitterin auf - für den Fall, dass wir mal Unterstützung brauchten und schauten dann ganz unverbindlich mal im Tierheim vorbei. Und so kam es, dass wir Barney kennen lernten. Wir sind sofort wieder nach Hause gefahren um Jimmy zu holen - damit sie sich kennen lernen konnten und sie verstanden sich. Wir brauchten nicht mehr lange zu überlegen, Barney war unser neuer Gefährte. Wir machten zu Hause noch alles fertig, bereiteten alles vor und ca. 2 Wochen später holten wir Bareney nach Hause. Schnell stellte sich heraus, dass es genau die richtige Zeit war für diese Entscheidung - und genau der richtige Hund. Er passte wie die Faust aufs Auge, wie der Deckel zum Topf, er gehörte einfach zu uns.

Mit seiner einzigartigen und liebevollen Art, wickelte er uns schnell um die Pfote. Und auch wenn Barney leider nur 3 Jahre bei uns sein durfte - es waren 3 sehr erfüllte Jahre, die wir keinesfalls missen möchten. Gerade wenn man sich entscheidet, ein älteres Tier aufzunehmen stellt sich immer die Frage: möchte man sich das "antun" eine Bindung einzugehen mit dem Wissen, dass man sich dann unter Umständen bald wieder verabschieden muss. Für uns stellt sich diese Frage mittlerweile nicht mehr. So sehr wir auch trauern und leiden - und wir trauern sehr! - die wunderschöne Zeit mit ihm und all das was er uns in dieser Zeit geben konnte, war es auf jeden Fall wert!

Veränderungen im Nagerzimmer

Nach und nach ist die Gruppe der Rennmäuse kleiner geworden. Hank ist an Krebs verstorben, Elvis hatte einen Schlaganfall, hat sich anfangs nochmal erholt und ist dann nach einer Zeit in seinem Bettchen eingeschlafen. Boss wurde krank und noch bevor wir es beim Tierrzt abklären konnten, ist er verstorben. Sigi und Fritz haben noch eine ganze Zeit lang zu zweit eine schöne Zeit verbracht, bis dann auch Sigi im hohen Alter verstorben ist und Fritz ihm nach ein paar Monaten im Alter von über vier Jahren gefolgt ist.

 

Nach einer Zeit entdeckten war, dass es im Tierheim Rennmäuse zur Vermittlung gab. Wäre doch schade, wenn unser tolles Gehege leer stehen würde - also machten wir uns auf den Weg. Die drei Schwestern Lilly, Polly und Emma haben fast gleich ausgesehen, waren sehr quirlig und so süß. Ihr neues Zuhause haben sie gut angenommen und auch sie hatten ein relativ langes Mäuseleben bei uns. Die Zeit mit den Dreien ist mir noch in sehr guter Erinnerung. Die Rennmäuse mit ihrer ganz eigenen und sehr fürsorglichen Art sind etwas Besonderes. Wenn sie sich gegenseitig putzen und vor Vergnügen dabei ganz leise vor sich hin piepsen. Wenn sie nach dem Ausmisten ganz geschäftig ihr Bettchen neu gestalteten und das Nistmaterial in ihren kleinen Mäulchen von einem Terrarium ins nächste getragen haben bis es für sie stimmig war. Wenn sie im Wühlbecken in kürzester Zeit eine Fülle von Klopapierrollen in kleine Schnipsel zerlegten. An dieser Stelle möchten wir uns auch nochmal für alle fleißigen KlopapierrollensammlerInnen und -spenderInnen bedanken! Es gibt viel schönes über die kleinen Mitbewohner zu erzählen. Wir waren immer begeisterte Rennmaushalter.

 

So sehr wir unsere Rennmäuse auch mochten, so interessant sie zu beobachten waren - wir haben uns nach deren Tod entschieden, dass sie die letzte Mäusegruppe bei uns waren. Nachdem wir mittlerweile sehr viele Tiere hatten und wir ihnen allen die bestmögliche Versorgung zukommen lassen wollten, mussten wir Abstriche machen und so wurde aus dem Nagerzimmer ein Hamsterzimmer.

Nachdem Wilma verstorben war, wurde es ruhig im Nagerzimmer. Wir vermissten ihre Knopfaugen, ihr Herumtrippeln, das Quietschen des Hamsterrades... Im Tierheim gab es ein kleines Zwerghamstermädchen, wir holten sie ab und nannten sie Peggy Sue - eine ganz süße Kleine. Doch auch sie hatte nur die Zeit eines Hamsterlebens - das bekanntlich nicht sehr lange ist. Also zog nach ihr der schwarzweiße Goldhamsterbub Ernst Fizzgerald bei uns ein - wie alle weiteren Hamster auch, kam er aus dem Tierschutz. Er war sehr zutraulich und genoß die Streicheleinheiten. Nachdem er noch ganz jung zu uns kam, lebter er noch eine geraume Zeit bei uns bis er dann als älterer Herr starb. Als wir danach Henry abholten war dieser schon sehr alt, sein Haar war schütter und seine Haut runzlig. Man wußte sein Alter nicht genau, er war ein Fundtier. Aber Henry durfte seine letzten zwei Monate bis zu seinem Tod in Ruhe bei uns verbringen. Dann kam Bubba, ein schwarzer Goldhamster. Als wir ihn abholten, hatte er bereits Krebs. Wir ließen ihn operieren und zuerst schienen seine Chancen nicht schlecht zu sein. Aber leider kam der Krebs wieder und wir erlösten ihn, als es ihm schon sehr schlecht ging. Die letzten beiden Jungs waren zwar nur kurz bei uns, aber sie haben uns sehr viel gegeben. Sie waren so geduldig und zärtlich, hatten eine besondere Ausstrahlung. Dann kam der weiße Zwerghamsterbub Bulldozer Nick - ein sehr frecher, quirliger und besonders hübscher junger Mann. Er hat wieder Schwung ins Hamsterheim gebracht und es hat uns gut getan, wieder mal einen jungen Hamster bei uns zu haben, der länger bei uns blieb. Nachdem aber auch er verstorben war, kam Matilda zu uns. Matilda war eine sehr besondere Goldhamsterdame. Sie war ruhig aber doch neugierig und sie war soooo zärtlich. So manche Besucher hat sie entzückt, wenn sie mit ihren zarten Pfötchen ganz sanft Leckerlis aus der Hand genommen hat. Auch wenn die Leckerlis noch so klein waren, sie war immer so vorsichtig, vor ihren Zähnen brauchte niemand Angst zu haben. Doch leider ist auch die Zeit von Matilda irgendwann abgelaufen und es ist uns sehr schwer gefallen, uns von ihr zu verabschieden.

Und wer danach bei uns eingezogen ist, könnt ihr sicher bald unter Alltagsgeschichten nachlesen.

Aufregung im Kaninchenrevier

Mit Winslow und Salma hat unsere Liebe zu den Kaninchen begonnen. Doch leider hatten die beiden kein langes Leben. Mit gut einem Jahr haben wir Winslow völlig unerwartet tot im Gehege gefunden. Wir waren geschockt, damit hat keiner gerechnet. Wir wußten, dass wir Salma nicht lange alleine lassen konnten und wollten vom Tierheim einen neuen Freund für sie holen. Doch dieses Vorhaben war nicht so einfach, wie wir es uns vorgestellt hatten. Denn kein Tierheim in der Umgebung hatte ihre Kaninchen im Winter in Außenhaltung. Und ein Kaninchen aus Innenhaltung kann man im Winter nicht raus setzen, da es kein Winterfell hat. Wir mussten bis nach Krems fahren, im dortigen Tierheim können die Kaninchen im Sommer und Winter Außenhaltung genießen. Und so kam der neue Freund von Salma weit angereist. Seinen Namen bekam Big Earl, um sein Selbstbewußtsein zu stärken. Denn der kleine Mann hatte eine sehr große Kainchendame an seiner Seite. Doch leider hat es nicht lange gedauert und Salma wurde offensichtlich krank. Wir fanden eine sehr nette Tierärztin, die auf Kaninchen spezialisiert war, sie tat alles was sie konnte und wir pflegten Salma noch ein paar Wochen. Doch leider starb auch sie. Sie hatte einen Herzfehler und vermutlich war schon ihr Bruder Winslow an dem selben Leiden verstorben.

Jetzt hatten wir wieder ein einsames Kaninchen zu Hause. Und da noch immer Winter war, fuhren wir wieder nach Krems und holten Big Earls ehemalige Freundin aus dem Tierheim ab - und so kam Wendy zu uns. Die beiden waren ein sehr süßes Pärchen und mochten sich sehr. Irgendwann ging aber leider auch diese Zeit zu Ende und unser kleiner Big Earl starb. Wir fragten im Tierheim nach Kaninchen aus Außenhaltung und genau zu dieser Zeit suchte eine Frau einen guten Platz für ihre Kaninchen - die wegen privaten Problemen nicht mehr bei ihr bleiben konnten. Mit den Erfahrungen der letzten Zeit entschieden wir, drei neue Freunde für Wendy zu holen. Mit Husky Joe, John Boy und Ylvie wuchs unsere Kaninchengruppe rasant an. Und wir sahen, wie viel Lebensfreude eine größere Gruppe entwickeln kann. Schon als sie noch zu Zweit waren beobachteten wir, wie gut ihnen die Gesellschaft tut - aber mit Vieren wurde der Spaß noch größer. Natürlich muss auch erwähnt werden, dass jede Veränderung in der Gruppe auch eine gewisse Eingewöhnungszeit brauchte - in der wir alle manchmal gute Nerven brauchten. Aber wenn wir das überstanden hatten, hat es sich jedes Mal gelohnt.

Der kleine John Boy war einer der niedlichsten, den wir je hatten. Aber leider hatte er Probleme, machte manchmal komische Geräusche - obwohl er nicht offensichtlich krank war. Der Tierarzt konnte nichts Schlimmes feststellen. Trotzdem lag er eines Tages einfach tot im Gehege. Wir waren sehr traurig und gleichzeitig waren wir froh, dass wir uns damals für eine Gruppe entschieden hatten. Wir nahmen seinen Tod zum Anlass, unsere Gruppe wieder zu vergrößern und fuhren ins Tierheim. Nachdem Frühling war, war es auch kein Problem, Kaninchen aus Innenhaltung zu übernehmen und an Außenhaltung zu gewöhnen. Wir wollten uns einen Kaninchenbuben holen und kamen mit einem Pärchen nach Hause. Der junge Mann (wegen seiner roten Haare und sienem irischen Look nannten wir ihn O´Brien) musste erst kastriert werden und durfte nicht sofort zur Gruppe. Das Mädchen Molly war eine schwer vermittelbare Kaninchendame und war schon zum zweiten Mal im Tierheim. Mit der Erfahrung die wir mittlerweile gesammelt hatten, trauten wir uns zu, sie in die Gruppe zu integrieren. Und wie erwartet, ging die Zusammenführung mit beiden gut. Eine ganze Zeit lang lebten die Fünf ein harmonisches Kaninchenleben bei uns - bis uns unerwartet Tino beehrte. Er hatte seine Brüder verloren und seine Familie wollte keine neuen Kaninchen holen weil sie die Haltung beenden wollten. Und so vergrößerten wir unser Gehege, damit die Süßen auch zu Sechst noch genug Platz hatten. Tino war zu dem Zeitpunkt schon älter und hatte auch einen gewissen Sturschädel. Es war die schwierigste und langwierigster Zusammenführung die wir bisher hatten. Aber irgendwann war auch er ein fixer Bestandteil der Gruppe - auch wenn er sich nach wie vor ein wenig absondert. Aber er springt munter herum, lässt sich gerne streicheln, genießt bei schönem Wetter die Sonnenstrahlern und hat guten Appetit.

Dass die Zahl der Kaninchen sich nach einer ganzen Weile mit dem Tod von Wendy leider wieder auf fünf reduzierte, habt ihr sicher schon an anderer Stelle nachgelesen.

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Alles weitere...

... wisst Ihr ja bereits. Die traurige Geschichte, als wir uns von Jimmy verabschieden mussten und Zeiten tiefer Trauer durchlebten. Die Zeit, als dann Abby zu uns gekommen ist und unser Leben so bereichert hat. Der Schock, als Clarence so krank wurde und wir immer wieder zwischen Hoffnung und Ängsten hin- und hergerissen waren. Und das letzte schlimme Ereignis, als Barney plötzlich und unerwartet verstorben ist.

 

Wie alles weiter gegangen ist und was sich sonst noch so ereignet hat, erzählen wir Euch in Kürze in unseren Alltagsgeschichten.

Abby in ihrer Kuschelhöhle